Malariakontrolle im Jahr 2025: zwischen Euphorie und Ernüchterung
Vortrag von Prof. Dr. Christian Lengeler, Schweizerisches Tropen- und Public Health-Institut
Seit dem Jahr 2000 hat sich die Malariakontrolle beeindruckend und sehr positiv entwickelt. Durch neue Möglichkeiten zur Vorbeugung und moderne Medikamente konnte die Übertragung der Krankheit in den meisten betroffenen Regionen der Welt in den letzten 25 Jahren stark verringert werden. So konnten in dieser Zeit 12 Millionen Todesfälle und rund 2 Milliarden Krankheitsfälle verhindert werden. Malariakontrolle ist damit eine echte Erfolgsgeschichte der modernen Public Health.
Dieser Erfolg hatte mehrere Gründe: Zum einen wuchs das politische Interesse an Malaria – sowohl in den betroffenen Ländern als auch weltweit. Dadurch standen deutlich mehr finanzielle Mittel zur Verfügung. Gleichzeitig gab es viele neue wissenschaftliche Erkenntnisse und Entwicklungen sowie kreative Ansätze, wie man neue Hilfsmittel gegen Malaria am besten einsetzen kann. Besonders wichtig war, dass man von einer einfachen „Einheitslösung“ zu vielseitigeren Strategien überging, die besser zu den jeweiligen sozialen, ökologischen und gesundheitlichen Bedingungen passten.
Leider hat sich dieser positive Trend seit Anfang 2025 abgeschwächt. Das hat spürbare politische, wissenschaftliche und strategische Folgen. Die anfängliche Euphorie ist somit einer gewissen Ernüchterung gewichen. Dennoch gibt es Grund zur Hoffnung: Mit neuen Massnahmen, besseren wissenschaftlichen Methoden und einer effizienteren Nutzung von Ressourcen zeichnet sich wieder ein vielversprechender Weg nach vorne ab.
