Wild Boy

Die FilmemacherInnen sind anwesend.
Von Josy Meier+Stefan Jung, CH 1995, 43 Minuten, Dialekt

Philipp ist ein schwuler Büchernarr, ein fixender Schriftsteller, ein sehnsüchtiger Stricher, ein romantischer Verlierer der 80er Jugendbewegung. Er lebt in den Geschichten von Genet und Burroughs. Er ist der verdorbene Junge, der fatalistische Herumtreiber, der “wild boy”, der durch die endlosen Tage, die sein Leben sind, taumelt, hin- und hergerissen zwischen Leben und Tod.

Im Zwielicht seiner Wohnung träumt er davon, seine Lebensgeschichte niederzuschreiben. Er weint um die verlorene Liebe und sehnt sich nach dem Märchenprinzen, dem er eines Tages auf irgendeinem Pissoir dieser Welt begegnen wird. Und manchmal träumt er von der letzten, entscheidenden Schlacht gegen Heroin. So vergeht ein Morgen, ein Tag, eine Nacht, ein neuer Morgen. In der gleichen Wohnung, im gleichen Licht, mit den gleichen Erinnerungen, den gleichen Fragen.

WILD BOY ist ein Portraitfilm in freien Rhythmen, ein unkonventioneller und persönlicher Beitrag zur Drogendebatte. Der Film ist ohne öffentliche Finanzierung als Langzeit-Guerillaaktion entstanden. (Videowerkstatt Zürich)