Sparen, Umnutzen, Wiederverwenden – Vom Umgang mit Materialien

Vortrag von Peter Bretscher

Bis zur Mitte des 20. Jahrhunderts waren es kaum ökologische Gründe, welche die Menschen zum sparsamen Umgang mit Ressourcen bewogen. Vor dem Hintergrund beschränkter Mittel und Materialien galt Sparsamkeit viel eher als moralisches, fast religiöses Gebot. Reparieren, Wiederverwenden und Umnutzen waren sowohl im bürgerlichen als auch im bäuerlichen Haushalt verbreitete und ökonomisch begründete Praktiken. Anhand zahlreicher Beispiele, vor allem aus der vor- und frühindustriellen ländlichen Ostschweiz, gewährt das Referat einen Einblick in einst vertraute, alltägliche Denkweisen und Lebenswelten, die heute fremd anmuten und fast nur noch in der Erinnerung fortbestehen.

Peter Bretscher, lic. phil., studierte Volkskunde, Sozial- und Wirtschaftsgeschichte sowie deutschen Sprachgeschichte an der Universität Zürich und absolvierte ein Nachdiplomstudium Museologie in Basel. 1990–1994 konzipierte und realisierte er das Wohnmuseum Lindwurm in Stein am Rhein. Von 1994–2002 war er Kurator der Historischen Abteilung am Museum zu Allerheiligen Schaffhausen, von 2002–2022 am Historischen Museum Thurgau und Leiter des Schaudepots St. Katharinental. Seine Arbeitsschwerpunkte sind ländliche Alltagskultur und materielle Kultur.

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Mensch & Haus: Wohnen, Bauen und Wirtschaften in der Schweiz.
Öffentliche Ringvorlesung https://vorlesungsverzeichnis.unibas.ch/de/home?id=278165

Diese Vorlesungen werden auch als Livestream übertragen. Wer einen Zugang benötigt, meldet sich bitte bei: anina.branger@unibas.ch.

Wie haben die Menschen in der Schweiz im Laufe der Zeit gewohnt, gelebt und gearbeitet? Die Veränderungen der Wohn-, Lebens- und Arbeitsbedingungen werden exemplarisch an der Geschichte einzelner Häuser und ihrer Bewohner:innen vorgestellt und in grössere Kontexte der Bauprozesse, der wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Entwicklung und der Ökologie eingebettet.

18.15–20.00 Uhr. Eintritt frei. Hörsaal 118

Datum

02. Nov. 2023
Abgelaufen!

Uhrzeit

18:15

Ort

Universität Basel
Petersplatz 1, Basel

Veranstalter

Departement Gesellschaftswissenschaften
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