Schweizer «Mohren»–Fantasien. Eine Geschichte imperialer Globalitäten seit ca. 1400
Öffentliche Vorlesung von Prof. Dr. Bernard C. Schär (Université de Lausanne)
Nachdem die Globalgeschichte zunächst Handel, Waren- und Finanzströme und damit zugleich Beziehungen, Verflechtungen und kosmopolitische Netzwerke ins Zentrum gestellt hat, haben jüngere globalgeschichtliche Arbeiten die Mikro-Perspektive, das Lokale und die Ränder entdeckt. Am Beispiel von Basel im 17. und 18. Jahrhundert sollen diese neuen Ansätze für eine „Globalgeschichte vor Ort“ anhand einzelner Beispiele und Themen diskutiert werden. Konkret werden Basler in niederländischen Kolonialdiensten und ihre Reiseberichte, proto-industrielle Kaufleute und Verleger und ihre Integration in die Weltmärkte, Offizierskarrieren von Baslern in fremden Diensten, Auswanderung und die Involvierung lokaler Akteure in die globale Sklavenwirtschaft, der neue Luxus- und Alltagskonsum globaler Güter oder die Bedeutung entlegener Räume wie der Karibik für Basel thematisiert. Zur Diskussion steht dabei auch die Frage, wie eine solche Globalgeschichte ganz unterschiedliche „Scales“, Aggregierungslevels und Perspektiven adressieren soll und wie ein neues Narrativ einer mikrohistorischen Globalgeschichte aussehen könnte. Als Gastreferent:innen sind Sven Beckert, Maxine Berg und Bernhard Schär vorgesehen.
Eine Veranstaltung im Rahmen der Vorlesung «Globalisierung vor Ort» von Prof. Dr. Susanna Burghartz, Universität Basel
Hörsaal 118
Datum
- 03. Mai 2023
- Abgelaufen!
Uhrzeit
- 16:00