Sarura (Dokumentarfilm & Gespräch)

Von Nicola Zambelli, Italien 2022, 80 Minuten, Arabisch/englische UT

Im südlichen Westjordanland rund um das Dorf Masafer Yatta wehrt sich eine Gruppe von jungen Palästinenserïnnen, die sich «Youth of Sumud» nennt», gegen die gewaltsame Vertreibung durch israelische Siedlerïnnen und die Besatzungsarmee. «Sumud» ist das arabisch Wort für Standhaftigkeit. Die standhaften jungen Menschen begegnen der Gewalt der Siedler mit gewaltfreiem Widerstand, verteidigen sich mit ihrer Präsenz und ihren Kameras gegen Gewehrläufe und stellen der Verzweiflung und Zerstörung mutig Hoffnung und Leben gegenüber.

Zehn Jahre nach der Fertigstellung seines ersten Dokumentarfilms über den gewaltfreien Widerstand im Westjordanland kehrt Nicola Zambelli nach Masafer Yatta zurück, um die Geschichte der Jugendlichen zu zeigen, die im ersten Film noch Kinder waren.

Im Anschluss an den Film werden wir eine Video-Schaltung ins Westjordanland versuchen, in der Sami Hureini und weitere Mitglieder von «Youth of Sumud» kurz über die aktuelle Situation vor Ort berichten.

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Der Film NO OTHER LAND kann leider für uns sehr überraschend aufgrund einer wirtschaftlichen Entscheidung des Filmverleihs doch nicht gezeigt werden – dies nach vorgängiger Bestätigung. Wir bedauern das, sind aber froh, eine passende Alternative anbieten zu können. Der Film SARURA behandelt dieselbe Geschichte wie der ursprünglich vorgesehen Film.

El Nakba: Die Katastrophe

Am 29. November 1947 beschlossen die damals 57 Mitgliedstaaten der UNO eine Teilung Palästinas, das bis dato britisches Mandatsgebiet war. Dem jüdischen Teil wurden 56%, dem arabischen die restlichen 44% zugesprochen. Im Krieg, den diese Resolution ausgelöst hat, erweiterte der neugeborene Staat Israel sein Gebiet auf fast 80% des historischen Palästinas. Zwischen 1947 und 49 wurden schätzungsweise 750’000 Palästinenserïnnen, etwa die Hälfte der indigenen Bevölkerung Palästinas, vertrieben – 250’000 flohen nach Gaza, das damals nur ca. 80’000 Einwohnerïnnen zählte. Heutzutage sind ganze 70% der Bevölkerung von Gaza Geflüchtete oder deren Nachkommen.

Wie gehen Betroffene mit den traumatischen Erlebnissen um? Wie wehren sie sich gegen die andauernde Enteignung und Vertreibung? Wie thematisiert die israelische Gesellschaft die Ereignisse? Man kann weder begreifen, was heute passiert, noch Auswege aus der Gewaltspirale finden, ohne den Kontext zu berücksichtigen. Diesen zumindest anzuleuchten, ist deshalb das Ziel des Maiprogramms vom neuen kino.

Datum

17. Mai 2024
Abgelaufen!

Uhrzeit

21:00

Ort

neues kino
Klybeckstrasse 247, Basel

Veranstalter

neues kino
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