Mahatma Gandhi – An der Wahrheit festhalten
Mahatma Gandhis Lehre vom gewaltfreien Leben. Vortrag von Clemens Jürgenmeyer.
Am 2. Oktober dieses Jahres jährte sich der Geburtstag Mahatma Gandhis zum 150. Mal. Er, dieses dürre Männlein mit Wickeltuch, Nickelbrille und Wanderstab, gilt allgemein als der furchtlose Kämpfer, der mit den Mitteln des gewaltlosen Widerstands die Unabhängigkeit Indiens von der übermächtigen britischen Kolonialmacht im August 1947 errungen hat. Das offizielle Indien wird dieses Jubiläum gebührend feiern und Gandhi wieder einmal als ‚Father of the Nation‘ huldigen. Indien hat Gandhi geradezu zu einem Heiligen erhoben – und ihn auf diese Weise elegant entsorgt. Gandhi war zweifelsohne eine herausragende politische Figur, doch die Reduktion seines Wirkens auf die Praxis des gewaltlosen Widerstands verschweigt geflissentlich den wahrhaft revolutionären Gehalt seines Denkens und Handelns und nimmt ihm so seine Brisanz und Aktualität. Gandhi selbst schätzte seine Rolle als Politiker als unwichtig ein, für ihn war die ständige Suche nach der Wahrheit im praktischen Alltag der wesentliche Teil seines Selbst. Es gilt, das gandhische Denken und Handeln in seiner Vielschichtigkeit, seinem revolutionären Gehalt und seiner religiösen Fundierung darzustellen.
Kollegienhaus (Petersplatz 1), Hörsaal – 118
Datum
- 30. Okt 2019
- Abgelaufen!
Uhrzeit
- 18:00