Macht und Verwundbarkeit VIII. Mit Deborah Feldman
Propagandagespräche von Boris Nikitin (CH)
In dem letzten Gespräch seiner achtteiligen Serie Macht und Verwundbarkeit trifft Boris Nikitin auf die amerikanische Schriftstellerin Deborah Feldman. Dabei rückt Nikitin ein Thema in den Mittelpunkt, das bereits in allen anderen Gesprächen indirekt eine Rolle gespielt hat: die Macht des Sprechens und Schreibens selbst.
Eintritt frei.
Deborah Feldman wuchs in einer chassidischen Gemeinde im Stadtteil Williamsburg in New York auf. Ihre Kindheit und Jugend, eingebettet in religiöse Rituale und Regeln, erzählt Feldman in ihrem autobiografischen Roman Unorthodox. Das Buch, 2012 in den USA und 2016 in deutscher Sprache erschienen und ein internationaler Bestseller, beschreibt, wie sich Identitäten und Weltbilder in religiösen Communities ausbilden – mit allen Tabus, Schamgefühlen Missverständnissen und Abgründen. Unorthodox ist ein Roman über den Konflikt zwischen Individuum und Gemeinschaft, Freiheitsdrang und Beschränkung. Vor allem aber ist Unorthodox eine Geschichte über die Macht der Sprache – jenes unsichtbare Instrument der Unterdrückung ebenso wie der Befreiung.
Mit diesem finalen Gespräch endet die Reihe, in der Boris Nikitin in acht Versuchen das Verhältnis von Macht und Verwundbarkeit umkreist und zugleich die Verwundbarkeit zu einer Fähigkeit umdeutet: die Fähigkeit, sich zu äussern, sich zu exponieren und sich damit angreifbar und verwundbar zu machen. Nikitins Gesprächspartner*innen waren die südafrikanische Journalistin und Performancekünstlerin Dean Hutton, die Sterbehilfsorganisation EXIT, der ehemalige Neonazi Christian Weissgerber, der Regisseur Milo Rau, der Benediktinermönch Abt Peter von Sury, die Kulturwissenschaftlerin Peggy Piesche und der französische Soziologe Didier Eribon. Deborah Feldman ist der letzte Gast der Serie.
Datum
- 21. Mai 2019
- Abgelaufen!
Uhrzeit
- 20:00