Künstliche Intelligenz, die nichtswissende Alleskönnerin?

Vortrag von Fredy Spring*

Seit einiger Zeit geistert der Begriff «Deep Learning» als Inbegriff von Künstlicher Intelligenz auch durch den Alltagsjargon. Die mit dem Begriff einhergehenden Versprechen klingen öfters verheissungsvoll und geben sich gerne auch mal schwindelerregend «visionär». Die gesellschaftliche Diskussion um Künstliche Intelligenz polarisiert hingegen öfters zwischen diesen euphorisch verkündeten Weltheilsversprechen und den dunkelsten apokalyptischen Visionen von Totalüberwachung bis zu bösgesinnter Superintelligenz.

An dieser uni von unten werden wir sowohl die technische Seite, als auch die gesellschaftlichen Diskussionen zu Künstlicher Intelligenz betrachten. Von der technischen Seite wird die Funktionsweise von Künstlicher Intelligenz in der Form des «Deep Learnings» dargelegt. Dabei wird auch eine aktuelle Einschätzung – jenseits Umsatz fördernder und nach Marktanteilen heischenden Suggestionen – zum Potenzial und zu den Grenzen dieser Art Künstlicher Intelligenz gewagt. Nachdem das Fachgebiet der Künstlichen Intelligenz jahrzehntelang vor allem Rückschläge einstecken musste, wurden in den letzten Jahren tatsächlich ein paar technische Erfolge erzielt. Um diese erreichten Erfolge allerdings an den grossen Versprechen als auch an den dunklen Visionen zu messen, stellt sich erstmal für beide Diskussionsseiten die Frage, ob ihre Diskursbilder viel mit Technik zu tun haben. Bei genauerer Betrachtung dieser Bilder drängt sich der Verdacht auf, dass in dieser Auseinandersetzung unter dem Label «Technik» noch ganz andere gesellschaftliche Aushandlungsprozesse ausgefochten werden.

*Fredy Spring befasst sich gerne mit gesellschaftstheoretischen Themen. Er arbeitet als Programmierer im Bereich Geoinformatik und Datenbanken.
Für den Abend sind keine technischen Vorkenntnisse notwendig. Fachbegriffe und diskussionsspezifische Begriffe werden erklärt.