Kartografie – Eine Quelle für die Kultur- und Sozialforschung?

Vortrag von Marion Sauter

Im 19. Jahrhundert wurden die meisten Saumpfade fahrbar gemacht, es entstanden zahlreiche neue Pass- und Landstrassen. Der Konzeption der Streckenführung lagen umfassende topografische Aufnahmen zugrunde. Um das erforderliche Bauland erwerben zu können, mussten auch die jeweiligen Anrainer und die den Quadratmeterpreis bestimmende Nutzung dokumentiert werden. Damit liegen im übersichtlichen Massstab von 1:1000 einzigartige Informationen über die Kulturlandschaft ganzer Talschaften vor. Anhand von Beispielen wie der Klausenstrasse wird versucht, die Kartografie als Quelle für die Kultur- und Sozialforschung zu erschliessen.

Marion Sauter, Dr.-Ing., MA, ist Professorin für Kulturtheorie an der Berner Fachhochschule Architektur, Holz und Bau in Burgdorf. Sie studierte Architektur, Kunstgeschichte und Soziologie und beschäftigt sich seit vielen Jahren neben der architekturhistorischen Lehre mit der ländlichen Baukultur der Schweiz: für den Kanton Uri im Rahmen der «Kunstdenkmälerreihe» und für das Freilichtmuseum Ballenberg. Ein weiterer Forschungsschwerpunkt ist die Verkehrsgeschichte.

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Mensch & Haus: Wohnen, Bauen und Wirtschaften in der Schweiz.
Öffentliche Ringvorlesung https://vorlesungsverzeichnis.unibas.ch/de/home?id=278165

Diese Vorlesungen werden auch als Livestream übertragen. Wer einen Zugang benötigt, meldet sich bitte bei: anina.branger@unibas.ch.

Wie haben die Menschen in der Schweiz im Laufe der Zeit gewohnt, gelebt und gearbeitet? Die Veränderungen der Wohn-, Lebens- und Arbeitsbedingungen werden exemplarisch an der Geschichte einzelner Häuser und ihrer Bewohner:innen vorgestellt und in grössere Kontexte der Bauprozesse, der wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Entwicklung und der Ökologie eingebettet.

18.15–20.00 Uhr. Eintritt frei. Hörsaal 118

Datum

28. Sep. 2023
Abgelaufen!

Uhrzeit

18:15

Ort

Universität Basel
Petersplatz 1, Basel

Veranstalter

Departement Gesellschaftswissenschaften
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