Histoire Du Soldat Inconnu

Von Henri Storck, Belgien 1932, 11 Minuten, ohne Dialog
Das Skelett eines unbekannten Soldaten wird gehoben – endloses Defilieren – der obszöne Auftritt der Mächtigen. Eine entlarvend starke, pazifistische Montage von Nachrichtenmaterial, die 1932 der Zensur zum Opfer fiel.

OH! UOMO
Von Yervant Gianikian+Angela Ricci Lucchi, Italien 2004, 71 Minuten, ohne Dialog

Achtung: Enthält schockierendes, explizites Bildmaterial!
Der 1. Weltkrieg. Versehrung und Verstümmelung, eingefallene, zerstörte Gesichter, Körper, deformiert und entstellt – die verwundbaren, leidtragenden Menschen, über die und deren Leiber die Schlachten ausgetragen werden, rücken ins Blickfeld. Eine Operation am Auge, Prothesen und Versuche der plastischen Chirurgie, den Schrecken zu verbergen, die Körper wieder funktionieren zu lassen.

Gianikian und Ricci Lucchi montieren zensiertes Archivmaterial aus dem 1. Weltkrieg zu einem kaum aushaltbaren, zeitlosen Manifest gegen jede Form des Krieges. Das Regieduo verwandelt «das Grauen der zerbrochenen Gesichter in einen viszeralen, poetischen und politischen Schock» (luff.ch).

Als Meisterwerk gefeiert, aber auch wegen des sensationalistischen Pathos kritisiert, ist der Film eine schonungslose Aufforderung, sich mit dem Unerträglichen und dem eigenen Umgang mit dem Unerträglichen auseinanderzusetzen.

Datum

02. Feb 2024
Abgelaufen!

Uhrzeit

21:00

Ort

neues kino
Klybeckstrasse 247, Basel

Veranstalter

neues kino
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