Das Recht auf Sozialhilfe geltend machen: ein Hürdenlauf?
Ein Abend mit Melanie Studer, Jan Gerber und Alissa Hänggeli
Aus Studien ist bekannt, dass rund 25% der Personen, die Anspruch auf Sozialhilfe hätten, diesen Anspruch nicht geltend machen. Der Vortrag gibt Einblick in erste Resultate eines seit 2022 laufenden Forschungsprojekts, das der Frage nachgeht, ob die kantonalen Sozialhilfegesetze selbst ein Hindernis darstellen und mit ein Grund sind, wieso die Sozialhilfe nicht in Anspruch genommen wird.
Dazu haben die Forscher:innen die kantonalen Gesetze auf bestimmte Aspekte hin untersucht, die diesen Nichtbezug besonders stark beeinflussen können. Nach der Präsentation der (Zwischen-)Resultate dieses Vergleichs, wollen die Vortragenden mit dem Publikum diskutieren: Was sind die Gründe, wieso Menschen, die in Armut leben, keine Sozialhilfe beziehen? Verzichten Menschen aufgrund der Gesetze, die beispielsweise (strenge) Rückerstattungspflichten vorsehen oder hohe Sanktionen androhen, auf Sozialhilfe? Werden sie dadurch abgeschreckt, dass sie in der eigenen (kleinen) Gemeinde den Antrag stellen müssen? Und ist der Nichtbezug überhaupt ein Problem?
Melanie Studer (Dozentin an der Hochschule Luzern), Jan Gerber und Alissa Hänggeli (beide wissenschaftliche Assistierende an der Berner Fachhochschule) arbeiten gemeinsam im Forschungsprojekt «Recht und Wirklichkeit in der Sozialhilfe – Rechtsmobilisierung im interkantonalen Vergleich».
Mehr Informationen zum Projekt auf dem Blog der Berner Fachhochschule.
Datum
- 07. Okt 2024
Uhrzeit
- 19:00